Berühmte Saxophonistinnen

VORWORT:
Ich möchte mit dieser Seite die vielen guten Saxophonistinnen einer breiten Masse zugänglich machen. Es gibt doch eine ganze Menge von ihnen und ich möchte die Informationen sammeln. Die Seite wird immer wieder erweitert werden. Je mehr Informationen ich finde, desto ausführlicher wird sie werden. Ich freue mich über alle Informationen, die ihr mir evtl. mitteilen könnt. Sie verdienen es einfach erwähnt zu werden! Es gibt natürlich nicht nur erstklassige Saxophonistinnen sondern auch andere Musikerinnen, aber das würde zu weit führen.

Ein schönes Zitat, von dem ich leider nicht weiß von wem es stammt ist:

Some of the best jazz musicians in the business just happen to be women!

Als ich im Internet oder in Büchern über Jazz oder Musik gelesen habe, ist mir eins sehr stark aufgefallen. Man findet jede Menge Informationen über berühmte männliche Saxophonisten aber so gut wie keine über die  Weiblichen. Gab oder gibt es sie nicht? Dies Frage hat mich seitdem nicht mehr losgelassen und ich habe angefangen zu Recherchieren. Es ist sehr mühselig und teilweise entmutigend. Die Informationen sind recht schwer zu finden und leider auch nicht immer sehr ausführlich.

Selbstverständlich gab und gibt es sie, aber anscheinend ist die weibliche Emanzipation an der Musikwelt so ziemlich vorbei gelaufen. Was man aus den frühen Aufzeichnungen des Jazz findet sind Artikel über Sängerinnen  (z. B. Billie Holiday) oder Pianistinnen (Mary Lou Williams). Singen oder Klavierspielen gehörte von je her zur guten Erziehung. Man traf Frauen eher in klassischen Orchestern oder in der Kirchenmusik an, als in Jazz oder Big Bands. Saxophon, Schlagzeug etc. waren Instrumente, die eher den Männern zugesprochen wurden, genau so wie der Jazz.
Man sah es mit großem Argwohn, wenn eine Frau eines dieser Instrumente spielte. Zudem waren sie zur damaligen Zeit von der Kirche verpönt, was es noch schwieriger machte. Ein Saxophon war "Teufelswerk", die Töne die man ihm entlockte zu erotisch und sexistisch, die Musik für die man sie benutzte zu dreckig. Wenn Männer diese Instrumente spielten, war es schon schlimm aber bei Frauen fast unverzeihlich.
Des weitern spielten die Frauen eher an Orten, wo Kritiker nicht hin kamen. Sie spielten in Clubs, kleinen Tanzlokalen, in Kurzentren oder Hotels. Alles Orte, die ein Kritiker sehr selten betrat. 

In späteren Jahren findet man schon  eher Informationen aber meistens über weiße Musikerinnen und Bands, selten über Afroamerikanischen. Wobei diese Infos immer noch sehr dünn gestreut sind. Dies liegt an der Rassentrennung und daran, dass die wichtigen Musikchroniken von weißen Männern geschrieben wurden.

1875-1930

Die erste weibliche Saxophonistin die ich in einem Buch erwähnt fand war Etta Morgan. Sie war Mitglied des Berger Family Ladies Orchestra und spielte 1876 unter anderem für 2 Wochen im Olympic Theatre, New York.  Damals wurde sie noch als " Die einzige Saxophonspielerin der Welt" angekündigt. 

Elsie Hoffmann war vermutlich die erste afroamerikanische Saxophonistin der Welt ca. 1889. Sie spielte damals für die Will Marion Cook Band.

Buster Keaton's Mutter Myra Keaton spielte ebenfalls Saxophon und reiste mit ihrem Mann und Buster durch Amerika. In sogenannten Vaudeville Shows. Dies waren kleine Varieté Shows die kreuz und quer durch das Land zogen. Vaudevill war von ca. 1880 - 1920 sehr weit verbreitet. Es fand seinen Niedergang mit der Verbreitung des Radio und Fernsehens.

Die erste Saxophonplattenaufnahme machte vermutlich Bessie Mecklem 1892 in der Edison Fabrik.

Zu all diesen Namen findet man leider so gut wie keine weiteren Informationen. Wenn jemand von euch mehr weiß, wäre ich sehr dankbar, wenn ihr mir diese Informationen zur Verfügung stellen würde.

1930er und 40er

Mit den 30er und 40er Jahren findet man schon etwas mehr Informationen, damals waren reinen Frauen Bands sehr häufig. Sie rückten zu dieser Zeit mehr ins öffentliche Interesse, da die Männer zum größten Teil von der Armee eingezogen wurden und in den Krieg zogen. Es gab hunderte dieser Band Formationen die ständig unterwegs waren von einem Auftritt zum nächsten. Da sehr viele dieser Bands reine afroamerikanische Bands waren, fanden sie nie die ihnen gebührende Erwähnung in den Jazz Chroniken. Einfach aus dem Grund, die Chroniken wurden meistens von Weißen geschrieben und die Rassentrennung war zur damaligen Zeit noch ein großes Thema. Namen wie Prairie View Co-Eds, The Darlings of Rhythm, Eddie Durhams's All Starr Girl Orchestra etc. werden so gut wie kaum erwähnt in den wichtigsten und größten Swing und Jazz Publikationen. Sie fanden allerdings Erwähnung in Zeitschriften oder Magazinen die hauptsächlich von Afroamerikanern gelesen wurden.

Des weiteren wurde von diesen Formationen nicht sehr viele Plattenaufnahmen gemacht. Ohne diese Zeitdokumente verblasste die Erinnerung leider recht schnell. Es gab bestimmt viel mehr bekannte Spielerinnen in dieser Zeit, die leider nicht mehr erwähnt wurden und somit für die Nachwelt für immer verschwinden.

Den Name Viola "Vi" Burnside ist einer der bekannteren Namen aus den 30er/40er Jahren. Sie war eine hervorragende afroamerikanische  Tenor Saxophonspielerin. 1937 spielte sie für die "Dixie Rhythm Girls", von 1938 - 1940 für die "Harlem Playgirls" . Ab 1940 spielte sie für das "The International Sweethearts of Rhythm Orchester" das zu den erfolgreichsten All-Girl Bands dieser Zeit gehört. Ursprünglich war diese Band die Jazz Band der Piney Woods Country Life School of Mississippi. Es war eine 16 köpfige Band, die 1939 gegründet wurde um für die Schule finanzielle Mittel zu "erspielen". Mit der Zeit wurden sie immer besser und fingen an auf Tournee zu gehen. Es heißt, dass Vi Burnside  eine Klassenkamaradin von Sonny Rollins war.


Das International Sweethearts of Rhythm Orchester war die erste Band in der sowohl weiße als auch afroamerikanische Spielerinnen gemeinsam spielten. Das Downbeat Magazin bezeichnet das Orchester 1944 als die Nummer 1 der amerikanischen Frauen Bands. Die Band hatte eine sehr große Fangemeinde besonders unter der afroamerikanischen Bevölkerung. Sie spielten in Ballsälen und Theatern im ganzen Land. 1941 setzten sie einen neuen Rekord mit über 35.000 Besuchern innerhalb einer Woche bei einem Gastspielt im Howard Theater in Washington D.C.

Sie gingen sogar auf eine 6 monatige Tournee durch Europa, auf Wunsch der hier stationierten Soldaten. Allerdings muss man dazu sagen, dass sie es sehr schwer hatten. Die Rassentrennung war noch ein großes Thema zu dieser Zeit und besonders in den Südstaaten mussten sie mit sehr vielen Schwierigkeiten, Schikanierungen und Feindseeligkeiten rechnen.
Vi Burnside spielte in dieser reinen Frauen Formation bis ca. 1947. Danach gründete sie ihre eigene Band Vi Burnside and her all Stars.
The International Sweathearts ist eine der sehr wenigen All-Girls Bands, die es geschafft haben auf Schallplatte verewigt zu werden. "The Jubilee Session" wurde ursprünglich für die afroamerikanischen Soldaten aufgenommen, um via Radio übertragen zu werden. Es bietet eine der seltenen Gelegenheiten  diese Band spielen zu hören, leider ist diese Aufnahme nur noch sehr schwer zu bekommen. Wer aber trotzdem mal reinhören möchte, dem empfehle ich die im Februar 2006 erschienene CD "Hot Licks" von den Sweethearts. Es sind alte Liveaufnahmen aus der Zeit von 1944-1946.

Helen Saine Coston gehörte auch zu den Originalmitgliedern der Sweethearts of Rhythm. Sie lernte zuerst das Klavierspielen im Alter von 10 Jahren. Als sie 1939 auf die High School kam, spielte sie anfänglich Klarinette in der Marching Band. Nachdem bei den Sweethearts der Platz für eine Saxophonistin frei wurde, wechselte sie. Sie spielte in dieser Formation das Baritonsaxophon. Sie sagte später einmal, das die All-Girls Bands oder weibliche Musikerinnen nie so richtig ernst genommen wurden. Sie hätten nie die Anerkennung bekommen, die sie verdient hätten.

Magaret Backstrom Spitzname "Padjo" spielte von 1935 - 1940 ebenfalls für die afroamerikanische Band "Harlem Playgirls" . Wo sie unter anderem auch von 1938 - 1940 mit Vi Burnside zusammenspielte. Backstrom und Burnside waren sozusagen Rivalinnen um die Gunst des Publikums und den Thron der besten Tenor Saxophonistin.  Backstrom wechselte  1940 in Eddie Durham's Band "The Darlings of Rhythm". Sie hatten beide ihre sehr eigenen Stile, die jeder von ihnen eine große Anhängerschaft bescherte.

Die beiden reinen Frauenbands "The Darlings of Rhythm" und "The International Sweethearts of Rhythm" waren die zwei top Konkurrenten. Sie kämpften permanent darum die Nummer 1 unter den all girls Bands zu sein.

Auch Josephine Boyd (Alto) spielte bei den "The Darlings of Rhythm". Von ihr wird sogar behauptet sie sei eine der Erfinderinnen des Bebop-Stils.  Sie konnte fast endlose Soli spielen.

 

Elsie Smith (Saxophonistin) in Lionel Hampton's band

 

1950er

Vi Redd  Vi ist die Abkürzung für Elvira, sie wurde am 20. September 1928 in Los Angeles geboren. Vi ist Afroamerikanerin wuchs in einer sehr musikalischen Umgebung auf, ihr Vater war der Schlagzeuger Alton Redd. Er war ein bekannter New Orleanser Jazz Drummer und Mitbegründer des Clef Clubs. Ihre Mutter spielte ebenfalls Saxophon, allerdings nur als Hobby. Ihr Bruder war Schlagzeuger. Sie wurde sehr durch die Musik ihres Vaters geprägt. Eine weiter sehr wichtige Rolle in ihrer frühen Kindheit spielte ihre Tante Alma Hightower. Alma war eine der meistbeschäftigsten und gefragtesten Musiklehrerinnen in der Gegend um Los Angeles zu dieser Zeit.
Vi fing schon sehr früh, unter Alma's Aufsicht und Anleitung, mit dem Saxophonspielen an. Zunächst lernte sie Klavier spielen. Als sie 10 Jahre alt war, gab Alma ihr ein Saxophonmundstück, von da ab lernte sie Saxophon.

Vi und ist eine erstklassige Altsaxophonistin, sie spielte zwar auch Sopransax aber das Alto war ihr Hauptinstrument. Des weiteren war sie eine hervorragende Sängerin. Ihre musikalische Hauptkarriere erstreckt sich hauptsächlich über die 50er und 60er Jahre, aber sie ist auch heute noch aktiv.

Leonard Feather (Pianist, Komponist, Songschreiber, Produzent 1914-1994) schrieb 1962 über sie: "Wenige Altsaxophonisten der letzen Jahre haben einen Sound, der Bird so ähnlich ist und ein Feeling, das so tief im Blues verwurzelt ist, wie Vi Redd... Sie ist eine Sängerin mit einem beeindruckenden klangvollen Timbre und schöner Intonation und Phrasierung". Des weitern sagte er einmal: "...trotz ihrer offensichtlichen Brillanz betrachte man sie wegen ihres Geschlechtes meist nicht als verfügbare Saxophonistin, die frei und vom Blatt ausgezeichnet spielen kann und sich in jeder männlichen Bläsersektion behaupten könnte, sondern eher als eine Kuriosität, die so gut nicht sein kann"

Zu ihrer Kollegezeit 1948 gründete sie eine Band, in der unter anderem Martha Young, die Nichte von Lester und Lee Young, Piano spielte, Vi's Bruder Schlagzeug und ihr erster Ehemann Nathaniel Meeks Trompete. Ihr Stil war sehr stark vom Be-Bop geprägt. In ihrer Nachbarschaft wohnten Eric Dolphy (Saxophonist) und mit Hampton Hawes (Pianist) mit denen sie auch zusammen jammte . 1954 beendete sie das College mit einem Abschluss in Sozialwissenschaften. Nach ihrem Abschluss widmete sie sich die nächsten Jahre ausschließlich der Musik. Von 1957 - 1962 arbeitet sie in der Bezirksverwaltung, aber es zog sie zur Musik zurück.

Mitte der 60er Jahre gründete sie mir ihrem 2. Ehemann Richie Goldberg (Schlagzeuger) eine eigene Band. Des weitern spielte unter anderem mit Max Roach, Dizzy Gillespie und Count Basie. Sie spielte auf dem Monterey Jazz Festival und tourte 1967 durch Europa. Sie hatte im September 1967 ein Engagement im Ronnie Scott Club in London, dies wurde auf Grund ihres Erfolges bis Weihnachten verlängert. Vi war die einzige amerikanische Künstlerin, die über so viele Wochen ununterbrochen in diesem Club spielte. 1968 tourte sie mit Count Basie.

Zu ihren guten persönlichen Freunden gehörte die großartige Sarah Vaughn (Sängerin). Auf der CD Blue Dex von Dexter Gordon ist sie als Sängerin zu hören. Ende der 60er Jahre ließ sich Vi Redd mit ihrer Familie in Los Angeles nieder. Sie widmete sich der Erziehung ihrer Söhne und unterrichtete 7 Jahre lang geistig behinderte Kinder. 1976 kehrte sie zur Musik zurück und Tourte von Zeit zu Zeit. Sie spielte unter anderem 1993 im bekannten Jazz Club Pizza Express in Soho London. Auch heute noch ist sie aktiv. Sie engagiert sich für das "Instrumental Women Projekt" . Dies Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht Frauen im Jazz zu fördern und ihnen Möglichkeiten zu bieten.

Platten von ihr sind Bird Call (United Artists 1962) und Lady Soul (Altco 1963). Auf Lady Soul kann man ihre wunderbare bluesige Stimme hören, aber auch den kraftvollen rauen Sound ihres Altos. Sie ist auch auf diversen Platten von anderen Künstlern zu hören unter anderem auf Dexter Gordon's Alben Blue Dex und Chase als Sängerin und auf einer ganzen Anzahl von Jazz Samplern. Das Album Shades of Gray von Al Grey, enthält ihrer Meinung nach ihre beste Stücke. Dinah und Puttin on Mellow.

1960er

 

1970er

 

 

1980 - heute

Jane Ira Bloom wurde 1955 in Newton, Massachusetts geboren. Sie gehört seit nunmehr fast drei Jahrzehnten zu den bekanntesten und erfolgreichen Saxophonistinnen überhaupt. Ihr Instrument ist das gerade Sopransaxophon. Im Alter von 12 Jahren fing sie mit dem Saxophonspielen an.

1990er

Candy Dulfer  wurde am 19 September 1969 in Amsterdam, Holland geboren. Trotz ihres jungen Alters ist sie schon ein alter Hase im Geschäft. Seit über 25 Jahren mischt sie kräftig mit und das auch sehr erfolgreich. Sie  gehört zu den wenigen Frauen, die es geschafft haben erfolgreich Saxophon  zu spielen. Candy ist seit langem die bekannteste und wohl erfolgreichste Saxophonistin der Welt. Wobei man sie von der Musikrichtung nicht wirklich festlegen kann. Sie verbindet auf ihre eigene einzigartigen Art R&B, Blues, Pop, Funk und Jazz. Diese spezielle Mischung macht sie so erfolgreich. 

Im Alter von 6 Jahren fing sie mit dem Sorpansaxophonspielen an. Ihr Vater Hans Dulfer ein bekannte Jazz-Saxophonist brachte ihr die Grundlagen bei. Sie hatte sehr viel Kontakt von klein an zu Jazzmusikern. Es war für sie vollkommen normal, dass diese Musiker bei ihnen zu hause ein und aus gingen.  Richtigen Unterricht hatte sie in diesem Sinne eigentlich nie. Sie spielte anfänglich in der Jeugd Doet Leven Blaskapellen in Zoiderwoude, Holland. Dort wechselte sie auch vom Sopran zum Alto Saxophon.  

Ihre Karriere begann schon sehr früh. Im Alter von gerade mal 11 Jahren gab sie bei einem Auftritt mit ihrem Vater, ihr Debüt als Profi. Mit  12 Jahren spielte sie bereits mit Rosa King auf dem North Sea Jazz Festival. Mit 13 spielte sie in der Bläsersektion ihres Vaters bei der Aufnahme "I didn't ask" mit. Ihre Band Funky Stuff gründete sie mit 14 Jahren. Die erste eigene CD erschien mit 18. Seit dem kann sie auf eine beachtliche Anzahl von eigenen CD's und Aufnahmen für andere zurückblicken. Von 1981 - 2006 spielte sie mittlerweile auf 61 verschiedenen Alben mit.

Als sie  18 Jahren war,  hatte sie wohl ihren bisher weltweit bekanntester Hit:  „Lilly was here“ (1989 Artist) mit Dave Stuart (Eurithmics), der ihr auch International den Durchbruch brachte. Die Liste der Prominenten mit denen sie spielte und spielt liest sich wie das Who is Who. Als openig Act bei einigen Konzerten für Madonna auf ihrer Europa Tournee 87, Patti LaBell, Aretha Franklin, Van Morrison, Jonathan Butler, Maceo Parker, Blonie, Pink Floyd  etc. etc. und nicht zu vergessen ihre Touren mit Prince, von dem auch der bekannte Ausspruch stammt „When I want sax, I call for Candy“. 

Ihr erstes Debüt-Album „Saxuality“ (Mai 1990) brachte ihr prompt eine Grammy Nominierung in der Kategorie „Best Instrumental Pop Recording“ ein und verkaufte sich mehr als eine Millionen mal. Auch ihre Folgealben verkauften sich sehr erfolgreich. Sie hat mehrere goldene Schallplatten und sogar Platin. Ihr viertes Album „For the love of you“ blieb über 40 Wochen in den Billboard Charts. 

Sie tourt weltweit, egal auf welchem der 5 Kontinente, man kennt sie und freut sich auf ihre Konzerte, da lernt man die quirlige, immer gut gelaunte Holländerin erst richtig kennen. Sie ist ein Live-Act und man sollte sie Live gesehen haben. Sie spielte schon beim Newport Beach jazz Festival in Kalifornien, im berühmten Blue Note Club (Tokyo, Japan), Beacon Theatre (New York, USA), auf sämtlichen wichtigen europäischen Jazz Festivals incl. Montreux und dem North Sea Jazz Festival.

 

Claire Daly  Sie hat mittlerweile zum 4x den „Down Beat Critics Poll Talent Deserving Wider Recognition“ Preis gewonnen und ist 2005 die Gewinnerin des “ Jazz Journalists Association Baritone Sax of 2005“ Preises. Daly hat unter anderem für Aretha Franklin, James Brown, Joe Williams, and Rosemary Clooney gespielt. Auch Ex-Präsident Clinton gehört zu ihren Fans. Sie hat neben 3 eigenen Soloalben auch unter anderem auf 5 Alben des herausragenden Komponisten und Pianisten Joel Forrester mitgewirkt.

Claire Daly ist eine Seltenheit im Jazz, nicht nur weil sie weiblich ist, sondern besonders weil sie das Bariton Saxophon spielt. Das Bariton ist eigentlich ein Saxophon, das im Jazz nicht so häufig als Leadinstrument zu finden ist. Sie ist eine der wenigen Baritonsaxophonistinnen die modernen Jazz spielt. Daly gehört zu den besten Baritonspielern/innen der Jazzszene.

Ihre Liebe zum Saxophon begann recht früh. 1971 im Alter von 12 Jahren begann sie auf einem alten gemieteten Conn Alto Saxophon eher sporadisch in der Schule zu spielen. Fünf Monate später nahm ihr Vater sie mit zu einem Big Band Konzert in Westchester County, New York. Das Konzert selber war eher mäßig besucht aber für Claire war es die Initialzündung für ihre bis heute anhaltende Liebe zum Saxophon. Sie war vollkommen hin und weg, als die Saxophonsektion der Buddy Rich Big Band ihre Soli spielt, stand sie vor Begeisterung schreiend auf ihrem Stuhl. Nach der Show musste ihr Vater mit ihr zum Bühnenausgang, damit sie Autogramme von den Künstlern bekam. Sie ging nicht eher, eh alle Künstler im Tourbus waren und davon fuhren. Dort fasste sie den Entschluss „Ich werde auch in so einem Bus sein“.

Nach ihrem Studium in Berklee spielte sie erst einmal in 2 verschiedenen Funk-Rock Gruppen, das waren ihre  ersten Engagements . In diesen Bands spielte sie noch das Tenor Saxophon. 
Nachdem sie Alto, Tenor und Sopran schon spielte, probierte sie das Bariton aus. Es war eher ein Zufall, sie spielte das Instrument an, das jemand verkaufen wollte.  Es war Liebe auf den „Ersten Ton“. Sie spielte es an und wusste: Das ist mein Instrument! 

In der all-female Band „Diva“ gehörte sie für 7 Jahre zum festen Ensemble. Des weitern arbeitet sie seit Jahren mit dem brillianten Jaz Pinaisten und Komponisten Joel Forrester zusammen. Forrester sagt von ihr, sie sei die ideale Besetztung für seine Stücke. Für Daly sagt über ihn, dass er eine der wichtigsten Person in ihrer musikalischen Laufbahn ist. 


 

1990er