P.Mauriat  PMSS2400 DK curved Soprano Bj.2007

 

P. Mauriat ist noch eine sehr junge Saxophonfirma. Die Saxophone werden in Handarbeit in Taiwan hergestellt.  Momentan auf dem europäischen Markt eher selten, in dien USA aber schon verbreiteter. P.Mauriat ist kein billig Anbieter. Er gehört in die höhere Preisklasse.

Ich und ich muss sagen, ich bin mit der Verarbeitung mehr als sehr zufrieden.Es macht in keinster Weise einen "billigen" oder schlecht verarbeiteten Eindruck, ganz im Gegenteil.

Der Koffer ist in der Art, wie die Keilwerth Saxmover oder Bam Trekking Koffer. Sieht recht robust aus und hat innen ein großes Fach für Kleinkram. Die Aussparung für den S-Bogen ist allerdings eher eine flache Kuhle, die werde ich noch ein bisschen tiefer reindrücken.

Es kommt mit einem ganz passablen Mundstück, einem großen, weichen Poliertuch, einem einfachen Gurt (den man aber nicht kurz genug einstellen kann, das ist aber das Problem vieler Gurte für gebogene Soprane), Korkfett und einer Garantiekarte.

Was ich sehr stimmig und schön finde, ist, dass die Blattschraube auch in der Optik des Saxophones gehalten wurde. Ist eine Kleinigkeit aber solche Detailfeinheiten gefallen mir.

Ich war erst einmal sehr überrascht über sein Gewicht. Es ist im Vergleich zu meinem geraden Martin Sopran über 120 Gramm schwerer und bring satte 1,332 kg auf die Waage , was immerhin 10% ausmacht. Die Martins gelten ja unter den Vintages schon als schwere Saxophone. Das hat mir wirklich sehr überrascht.

Das ganze Sax ist sehr kompakt, hat unzählige Einstellmöglichkeiten an den Klappen, sieht und fühlt sich sehr wertig an. Es gibt fast keine Klappe, die man nicht mit Einstellschrauben justieren könnte, was ich sehr kundenfreundlich und durchdacht finde. Es sieht sehr klein und putzig aus, fast wie eine Clownströte. Deswegen hat es bei mir auch direkt den Namen Bozo bekommen.

Ich bin fasziniert, wie man auf so wenig Raum, so viel Mechanik unterbringen kann. Es ist kaum Platz für Luft  dazwischen. Alles sauber verarbeitet.

Der Klang ist super, hat sehr viel von einem vintage Sopran. Dunkel und warm, was vermutlich auch durch das hohe Gewicht kommt aber auch durch das Finish. Die Goldlackierten sind vom Klang her zentrierter und heller.

Ich habe aus diesem Grund ja die Vintage Ausführung genommen, weil ich den dunkleren Sound wollte.

An der Optik werden sich wieder die Geister scheiden, aber ich mag das Außergewöhnliche. Mich persönlich stört die Gravur auf dem Becherrand. Das ist selbst mir zu viel. Nun ja, werde ich mit leben müssen. Ansonsten finde ich die Gravur, die über das ganze Sax läuft und handgraviert wurde, sehr schön und klassisch. Genauso, wie das vintage Finish, das ein bisschen von Ausbrennoptik hat. Keine Ahnung, wie sie das machen.

Es liegt angenehm in der Hand. Die Mechanik läuft gut, leise und sauber und hat genau den richtigen Gegendruck. Nicht zu weich und nicht zu hart.

Meiner Meinung nach hätte der Tisch für den linken kleinen Finger etwas mehr nach außen gedreht angebracht werden können, das ist erstmal etwas ungewohnt. Ich schätze aber, das war wegen der Hebelwirkung nicht machbar.

Die Intonation ist gut. Die Gebogenen sind ja immer etwas kritischer, als die Geraden. Bei den Tiefen muss man etwas mehr ausgleichen. Ich werde mal verschiedene Mundstückkombinationen versuchen und schauen, wie es sich da verhält.

Die Ansprache ist über das ganze Register ausgeglichen und gut. Es kling auch in den Höhen schön.